Ernährungsberaterin Silke Schweitzer
Meine Geschichte
Seitdem ich denken kann, hatte ich immer Kopfschmerzen und häufig ganz heftige Migräne-Attacken mit Wortfindungsstörungen, Gesichtsfeldausfall und all den anderen netten Begleiterscheinungen. Dazu war ich ständig krank, alle paar Wochen hatte ich eine eitrige Mandelentzündung, häufig Magenprobleme. Beim Sport war ich viel öfter verletzt als alle anderen in meiner Mannschaft, nachts schlief ich nie durch, war ständig wach, deshalb auch tagsüber permanent müde und antriebslos. Die Ärzte konnten mir auch nicht wirklich helfen, es war eben so, ich war einfach „anfällig“… hätte das nie mit meiner Ernährung in Zusammenhang gebracht.
Vor ca. 10 Jahren hat mich auf einer Fortbildung ein Dozent angesprochen, warum ich so ruhig sei, was sonst so gar nicht meine Art war. Ich sagte ihm, dass er mich bitte nur in Ruhe lassen möge, da ich böses Kopfweh hatte. Er hat sich abends nach dem Kurs mit mir hingesetzt und sich meine „Leidensgeschichte“ angehört, mich viel gefragt zu meinen Lebensumständen und zu meiner Ernährung. Von ihm erfuhr ich zum ersten Mal, wieviel Einfluss unsere Ernährung auf alle anderen Bereiche unseres Lebens hat.
Nach diesem Gespräch begann ich meine Ernährung umzustellen. Ich ließ Getreide, Zucker und Milchprodukte ganz konsequent weg, aß stattdessen Fisch, Fleisch, Obst, Gemüse, Eier und Nüsse. Ich war überrascht, in welchen Nahrungsmitteln ich durch das bewusste Einkaufen Zucker entdeckte. Die ersten 2-3 Wochen gingen erstaunlich leicht… aber dann! Ich bekam Entzugserscheinungen, wie ein Junkie! Und nichts anderes war ich, nur, dass meine Drogen bis dato eben Zucker, Getreide und Milchprodukte waren. Diese Phase war hart, aber ich machte weiter, hielt durch, der Leidensdruck war groß genug.
Nach 6 Wochen wachte ich morgens auf und fühlte mich irgendwie anders, konnte es anfangs gar nicht greifen, bis mir bewusst wurde, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben komplett ohne Kopfschmerzen war… WOW, was ein klasse Gefühl! Das war unglaublich!
Und damit begann ein ganz neues Lebensgefühl für mich. Es dauerte noch einige Zeit, bis ich mich mit der neuen Ernährung im Alltag dauerhaft arrangiert hatte, aber inzwischen habe ich meinen Weg gefunden. Und dieser Weg beinhaltet am Wochenende durchaus auch mal einen Kaiserschmarren auf der Hüttn oder eine leckere Pizza. Aber das sind Ausnahmen, meine sogenannten „Sündentage“.
Die Dosis macht das Gift, so lange das Ausnahmen bleiben, ist alles gut.